Burg auf Fehmarn – Inselhauptstadt und Ostseeheilbad
Burg auf Fehmarn (oft einfach Burg genannt) ist das Herz der Insel und mit rund 6.000 Einwohnern der mit Abstand größte Ort. Als staatlich anerkanntes Ostseeheilbad seit 1974 bietet Burg ein lebendiges Zentrum mit vielen Geschäften, Restaurants und kulturellen Angeboten. Hier können Besucher nach Herzenslust bummeln, regionale Küche genießen oder einfach das insulare Alltagsleben beobachten.
Sehenswert in Burg ist vor allem die alte St.-Nikolai-Kirche, deren Turm das Stadtbild prägt. Ein weiteres Highlight für Neugierige ist die Galileo Wissenswelt, ein Mitmach-Museumskomplex mit naturwissenschaftlichen und archäologischen Ausstellungen (ebenfalls in Burg angesiedelt). Nach dem Kulturprogramm lädt der grüne Burgpark oder eines der gemütlichen Cafés im Zentrum zum Entspannen ein.
Burg auf einen Blick
- 🏙️ Größter Ort (ca. 6.000 Einwohner)
- 🏖️ Anerkanntes Ostseeheilbad (seit 1974)
- 🏛️ St.-Nikolai-Kirche
- 🔬 Galileo Wissenswelt (Museum)
- 🌳 Burgpark zum Entspannen
Burgtiefe und Südstrand – Badeparadies im Süden
Südlich an die Stadt Burg schließt der Ortsteil Burgtiefe mit dem beliebten Südstrand an – Fehmarns Hauptstrand und touristisches Zentrum. Hier geht es besonders im Sommer lebhaft zu. Der Südstrand ist der breiteste Sandstrand der Insel und fällt flach ins Meer ab, ideal für Familien mit Kindern.
Für Schlechtwettertage oder Spaß abseits der Ostsee bietet Burgtiefe das FehMare-Erlebnisbad (Spaßbad) mit Wellenbecken und Rutschen. In den Sommermonaten sorgen Strandfeste, Open-Air-Events und Kinderanimation für Unterhaltung am Tag und manchmal bis in den Abend. Burgtiefe/Südstrand ist somit das lebhafte Badeparadies Fehmarns – im Gegensatz zu manch stiller Dorfidylle anderswo auf der Insel.
Burgstaaken – Hafenflair und maritimes Erleben
Nur einen kurzen Spaziergang oder eine Radtour von Burg entfernt liegt Burgstaaken, der Hafen von Burg. Hier spürt man das authentische Inselleben der Fischer und Seefahrer. Das Ortsbild ist geprägt von alten Speicherhäusern am Kai.
Burgstaaken verbindet maritimes Flair mit touristischer Attraktion. Ein Hingucker ist das U-Boot-Museum mit der begehbaren U-11, einem ausgemusterten Marine-U-Boot, das im Hafenbecken liegt. Neugierige können hier in die Welt der U-Boot-Fahrer eintauchen. Gleich nebenan ragt eine besondere Kletteranlage empor: An einem ehemaligen Getreidesilo wurde Europas höchste Toprope-gesicherte Kletterwand eingerichtet, stolze 40 Meter hoch. Abenteuerlustige Urlauber können sich dort im Klettern versuchen – mit Blick auf den Hafen als Belohnung. Burgstaaken ist tagsüber lebendig und ideal für einen Familienausflug; am Abend kehrt etwas mehr Ruhe ein, wenn die Ausflugsschiffe pausieren und man den Tag bei Fischbrötchen oder einem Essen im Hafenrestaurant gemütlich ausklingen lässt.
Puttgarden – Das Tor nach Skandinavien
Ganz im Norden Fehmarns liegt Puttgarden, ein Dorf, das vor allem durch seinen Fährhafen bekannt ist. Puttgarden gilt als „Tor zum Norden", denn von hier verkehren die Fähren auf der Vogelfluglinie nach Dänemark. Im Fährhafen legen im Takt der Stunden die großen Fährschiffe nach Rødby (Insel Lolland, Dänemark) ab, welche Deutschland und Skandinavien verbinden. Für Reisende in den hohen Norden ist Puttgarden oft ein kurzer Zwischenstopp – entsprechend geschäftig geht es im Hafenterminal zu. Es gibt einen Border-Shop und Gastronomie für Durchreisende, und man sieht Autos und Wohnmobile in langen Reihen auf die Verladung warten.
Abseits des Fährbetriebs präsentiert sich Puttgarden als ein eher ruhiger Ort. Die Dorfatmosphäre ist zurückhaltend, doch in unmittelbarer Nähe gibt es Interessantes für Urlauber: Nur wenige Minuten westlich liegt das Naturstrand-Gebiet Grüner Brink, ein flaches Strand- und Binnenseegelände, das als Naturschutzgebiet vielen Wasservögeln als Heimat dient. Dieser grüne Küstenabschnitt mit Lagunen ist ideal für Vogelbeobachtungen und familientaugliches Baden im seichten Wasser. Auch der nördlichste Festlandpunkt Deutschlands – der Puttgarden gegenüberliegende Fehmarnbelt – bietet mit dem kleinen Leuchtturm Marienleuchte ein Ausflugsziel. Marienleuchte ist heute von einer kleinen Ferienhaussiedlung umgeben und vermittelt mit seinem Leuchtturm und dem Blick auf die Ostsee ein friedliches Bild, ganz im Kontrast zum verkehrsreichen Hafen nebenan.
Fehmarnsund – Idyll am Brückenfuß
Am südwestlichen Zipfel Fehmarns liegt das kleine Dorf Fehmarnsund, direkt am gleichnamigen Sund, der die Insel vom Festland trennt. Bevor 1963 die Fehmarnsundbrücke eröffnet wurde, befand sich hier der Fähranleger zum Festland, doch heute geht es in Fehmarnsund ruhig und beschaulich zu.
Trotz der Nähe zur Brücke hat Fehmarnsund einen der schönsten Naturstrände Fehmarns zu bieten. Gleich neben dem Ort erstreckt sich ein naturbelassener Strand mit feinem, hellem Sand, gesäumt von etwas Strandhafer und Wiesen. Dieser Strand ist nicht so breit ausgebaut wie der Südstrand, dafür geht es hier deutlich ruhiger zu. Man hört das Rauschen der Ostseewellen und hat oft viel Platz – perfekt für einen entspannten Strandspaziergang oder ein Picknick mit Blick auf vorbeiziehende Boote im Sund. Hinter dem Strand verläuft ein Deich, der sich ebenfalls gut für Spaziergänge oder Radtouren eignet und einen schönen Panorama-Blick auf die Ostsee und das Festland bietet.
Fehmarnsund selbst hat nur wenige Häuser, darunter einige Ferienunterkünfte und ein kleines Bistro, doch seine Lage macht es besonders: Es verbindet auf kleinem Raum die monumentale Ingenieursleistung der Brücke mit unberührter Natur. Das Dorf ist somit ein Tipp für Urlauber, die einen ruhigen Ort mit guter Aussicht suchen – vielleicht das genaue Gegenteil der trubeligen Ostseebäder. Auch Angler finden hier Spots am Ufer, und vom kleinen Hafen aus kann man mit eigenem Boot in See stechen. Fehmarnsund steht exemplarisch für Fehmarns viele Gesichter: Hier trifft die Verbindung zum Festland auf insulare Gelassenheit.
Petersdorf – Idyllisches Zentrum im Inselwesten
Petersdorf liegt im westlichen Inselinneren und gilt – nach Burg – als zweitgrößter Ort Fehmarns. Für kulturinteressierte Besucher lohnt sich ein Blick ins Innere: Petersdorfs Kirche beherbergt u.a. mittelalterliche Wandmalereien und einen barocken Altar (Details, die Kunstliebhaber begeistern).
Das Dorf Petersdorf gruppiert sich rund um einen malerischen Dorfteich, der von alten Linden umstanden ist. In dieser Festwoche erwacht Petersdorf aus seinem Dornröschenschlaf – es wird geschmückt, Marktstände säumen die Straßen und abends klingt Musik über den Dorfteich.
Abseits des Festes präsentiert sich Petersdorf als ruhiges, authentisches Dorf. Es gibt ein paar Läden für den täglichen Bedarf, einen Bäcker, Fahrradverleih und einige Gasthöfe, die regionale Küche anbieten. Urlauber, die eine zentrale Ausgangsbasis im Westen suchen, sind hier richtig: Von Petersdorf erreicht man schnell die umliegenden Strände im Westen (z.B. Bojendorf) und Nordwesten (z.B. der Strand bei Westermarkelsdorf). Diese Strände sind naturbelassen und eher ruhig – ideal für Erholungssuchende und Familien, die dem Trubel entgehen wollen. Außerdem liegt unweit von Petersdorf das Vogelschutzgebiet Wallnau, ein Anziehungspunkt für Naturliebhaber (dazu später mehr). Insgesamt vereint Petersdorf Kultur und Ruhe – ein Ort, der einen eigenen entspannten Charme versprüht, weit weg vom Touristentrubel der Strandhotspots.
Lemkenhafen und Orth – Surfer-Hotspots und Hafenromantik im Westen
An der Westküste Fehmarns liegen mehrere kleine Hafenorte, die vor allem Wassersportler anziehen. Lemkenhafen und Orth sind dabei die bekanntesten – sie liegen am großen Fehmarnschen Binnengewässer, der Orther Bucht, die sich als Paradies für Surfer und Segler einen Namen gemacht hat.
Lemkenhafen war einst ein prosperierender Hafenort, in dem im 18. Jahrhundert eifrig Getreide verschifft wurde. Ein Besuch der Mühle ist ein Schritt zurück in vergangene Zeiten und ein Highlight für Technik- und Geschichtsfans.
Doch Lemkenhafen zieht nicht nur Kulturinteressierte an – vor allem Wassersportler sind hier richtig. Westlich des Ortes erstreckt sich ein ausgedehntes Stehrevier mit flachem Wasser, das Surfer- und Kiterherzen höherschlagen lässt. Wer lieber segelt, kann vom Yachthafen Lemkenhafen zu Törns aufbrechen oder an Regatten teilnehmen – im Sommer herrscht auf dem Wasser reger, aber entspannter Betrieb. Nach getaner Aktivität laden im Ort ein paar Restaurants (darunter ein bekanntes Fischlokal und ein uriges Café) zur Stärkung ein. Trotz der sportlichen Aktivitäten bleibt Lemkenhafen abends ruhig – Nachtschwärmer suchen hier vergeblich Bars, dafür genießt man einen Sonnenuntergang in aller Ruhe am Deich.
Unweit südlich von Lemkenhafen liegt Orth, ebenfalls an der Orther Bucht. Orth ist ein winziges Fischerdorf mit einem malerischen Hafen, der Segler und Ausflügler anzieht. Der Hafen Orth wird an einer Seite von einer auffälligen, rot-weißen Windmühle (heute Wohnhaus) flankiert und besitzt eine kleine Hafenpromenade. Hier liegen Fischerboote neben Sportseglern, und in einem liebevoll gestalteten Kutter-Restaurant kann man fangfrischen Fisch mit Blick aufs Wasser genießen. Orth ist bekannt dafür, dass es direkt an einem der besten Windsurf-Spots der Insel liegt: Wenn der Wind über die Orther Bucht fegt, ziehen Dutzende bunte Segel und Kites ihre Bahnen über das flache Wasser. In den Sommermonaten findet sich hier eine richtige Surfer-Community ein. Trotzdem bewahrt Orth eine gelassene Atmosphäre – die Anzahl der Häuser ist klein, es gibt einen Surfshop und ein, zwei Lokale, aber kein Trubel. Besucher schätzen Orth für seine Postkarten-Idylle: Bei einem Hafenrundgang kann man den Möwen lauschen, Boote beobachten und im kleinen Hafenmuseum (falls geöffnet) etwas über die lokale Fischereigeschichte erfahren.
Unterschiede Lemkenhafen vs. Orth
Beide Orte sind bei Wassersportlern beliebt, doch während Lemkenhafen durch die Mühle und etwas mehr Infrastruktur (Surfschule, Museum) auch für Familien und Radwanderer attraktiv ist, wirkt Orth fast wie ein verschlafenes Kleinod mit einem Hauch von Surf-Abenteuer. In Lemkenhafen spürt man noch etwas vom einstigen Reichtum (die hübschen alten Kapitänshäuser zeugen davon), Orth dagegen hat den Charme eines einfachen Fischerdorfs beibehalten.
Naturparadies Wallnau und ruhige Dörfer im Inselnorden
Abseits der Strände und Häfen bietet Fehmarn auch Oasen für Naturliebhaber und Ruhesuchende. Ein solches Paradies ist Wallnau an der Westküste. Wallnau selbst besteht im Kern aus einem großen Campingplatz und ein paar Gehöften, doch berühmt ist der Ort für das Wasservogelreservat Wallnau. Dieses Naturschutzgebiet umfasst rund 300 Hektar Feuchtbiotope, Teiche, Schilfflächen und Wiesen. Ein kleiner Ausstellungspavillon und Führungen (in der Saison) vermitteln Wissenswertes über die Vogelwelt. Wallnau ist bewusst kein lauter Erholungsort, sondern ein Lehr- und Erholungsgebiet für Naturliebhaber – die ideale Umgebung, um mit Fernglas ausgerüstet in Ruhe die Tierwelt zu beobachten. Direkt am Deich von Wallnau befindet sich auch ein Naturstrand; hier kann man oft ungestört baden oder spazieren, denn der Massenandrang bleibt aus.
Weiter nördlich an Fehmarns Westküste liegen die Dörfer Bojendorf und Westermarkelsdorf. Sie stehen exemplarisch für die ruhigen Inseldörfer im Norden: Kleine Ansammlungen von reetgedeckten Bauernhäusern, ein Dorfteich, vielleicht ein Spielplatz – und viel ländliche Ruhe. Beide Dörfer liegen nahe an ausgedehnten Naturstränden. Der Strand von Westermarkelsdorf am nordwestlichsten Punkt der Insel ist ein Geheimtipp für Ruhesuchende: Hier gibt es keine Strandkörbe und kaum Infrastruktur, dafür Dünen, Vogelgezwitscher und einen Leuchtturm in der Ferne. In den Dünen brütet die seltene Brandgans, und mit etwas Glück kann man Seehunde auf vorgelagerten Sandbänken beobachten. Für viele Stammgäste ist dieser Inselteil das genaue Gegenstück zum quirligen Südstrand – hier hört man nur Wind und Wellen.
In der Inselmitte und im Norden liegen zudem etliche winzige Dörfer wie Gammendorf, Vadersdorf, Dänschendorf oder Bannesdorf. Diese Orte haben meist kein spezielles touristisches Angebot – gerade das macht ihren Reiz aus. Beispielsweise ist Dänschendorf ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf mit hübschen Hofanlagen; hier kann man auf dem Land übernachten (einige Ferienhöfe bieten Zimmer) und direkt ins ländliche Leben eintauchen. Vadersdorf fällt durch eine lange Lindenallee und einen langgezogenen Dorfgrundriss auf.
Insgesamt laden Fehmarns kleinere Dörfer – ob im Norden, Westen oder Zentrum – zum Entschleunigen ein. Hier kann man Fahrradtouren über flache Felder unternehmen, Hinterhof-Cafés entdecken (etwa ein Bauerncafé in Gammendorf, bekannt für selbstgebackenen Kuchen.
Steilküste und Südostspitze – Stille Natur bei Staberdorf & Staberhuk
Im Südosten Fehmarns, dort wo die Ostseeküste schroff ansteigt, liegen Staberdorf und die Landspitze Staberhuk. Diese Ecke der Insel ist deutlich weniger besucht, bietet aber dramatisch schöne Landschaften. Staberdorf selbst ist ein ruhiges Bauerndorf, das beschaulich am Rande weiter Felder liegt. Touristisches Aufsehen erregt Staberdorf kaum, außer dass es einige Ferienhöfe und Pensionen gibt, die das Dorfleben mit Urlaub auf dem Bauernhof verbinden. Durch die etwas abgeschiedene Lage kommen vor allem Ruhe-Suchende und Naturliebhaber hierher. Von Staberdorf aus ist es nicht weit bis zur Küste: Eine kleine Straße führt hinunter Richtung Steilküste.
Staberhuk bezeichnet die südöstliche Spitze Fehmarns. Hier ragt eine Landzunge mit teils 15 Meter hohen Kliffs in die Ostsee. Oben auf den Klippen thront der Leuchtturm Staberhuk, ein rot-weißer Ziegelturm von 1904, der als einer der schönsten Leuchttürme Fehmarns gilt. Diese Steine laden zum Verweilen ein – man kann sich darauf setzen und den Blick über die Wellen bis zum Horizont schweifen lassen. Bei klarer Sicht erkennt man am Horizont sogar die dänische Küste. Staberhuk verspricht einsame Strandspaziergänge und Natur pur: Hier hört man oft nichts als das Kreischen der Möwen und das Klirren der Ostsee an den Kieseln.
Etwa 1–2 Kilometer westlich von Staberhuk beginnt ein langer Sand-/Kiesstrand, der bis nach Meeschendorf im Süden zieht. Dieser Abschnitt ist ebenfalls recht ruhig, beherbergt aber einige Campingplätze (z.B. bei Meeschendorf), die in den Sommermonaten für etwas Leben sorgen. In Meeschendorf gibt es mit dem Adventure-Golf-Park und einem Hochseilgarten auch Angebote für Familien, doch abseits der Campingplätze bleibt die Gegend natürlich geprägt. So findet jeder sein Lieblingsplätzchen: entweder gesellig auf dem Campingareal oder einsam an der Steilküste.
Unterschied ruhig vs. lebendig
Gerade an Staberhuk und in Staberdorf spürt man die Abgeschiedenheit – ein deutlicher Kontrast zum belebten Burg oder Südstrand. Hier zeigt Fehmarn ein nahezu unberührtes Gesicht. Dennoch ist dieser Teil nicht weit entfernt von Burg (nur rund 6 Kilometer), sodass man Tagesausflüge gut verbinden kann: Vormittags am Südstrand baden und nachmittags an der Steilküste wandern. Dieser Kontrast macht den Reiz Fehmarns aus – und dieser Reiseführer hilft Ihnen, die für Sie perfekten Orte auf der Insel zu finden.